Um dem Verlust der Biodiversität entgegenzuwirken, ist es wichtig, gerade auch bei Baumpflanzungen im besiedelten Raum Arten zu pflanzen, die nicht nur eine gute Anpassungsfähigkeit in der Klimakrise, sondern auch ein hohes Lebensraum- und Nahrungsangebot für Tiere bieten. Städte und Gemeinden ziehen für die Arten- bzw. Sortenauswahl derzeit häufig die Empfehlungsliste für Straßenbäume der Gartenamtsleiterkonferenz (GALK e.V.) heran. Die Kriterien für die Eignung der gelisteten Arten als „Klimabäume“ sind vor allem Trockenheitsverträglichkeit, Frosthärte und geringe Krankheits-anfälligkeit. Und auch die Liste der „Zukunftsbäume“ der Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim zieht lediglich die Eigenschaft „Bienenweide“ – gemeint ist das Nutztier Honigbiene – als Beitrag zur Biodiversitätsförderung heran. Der Arbeitskreis Politik des NaturGarten e.V. hat deshalb unter Federführung von Ulrike Aufderheide 126 potentielle Zukunfts- oder Klimabaumarten basierend auf den Einträgen in der online-Datenbank „bladmineerders.nl“ analysiert, die den derzeitigen Forschungsstand zur Nutzung von Pflanzenarten durch phytophage (pflanzenfressende) Tiere und phytoparasitische Pilze darstellt. Dabei zeigte sich, dass Baumarten, die von einer großen Anzahl von Arten genutzt wurden, mehrheitlich einheimisch waren. Hingegen waren Baumarten mit wenigen Phytophagenarten hauptsächlich exotischer Herkunft. Diese Ergebnisse spiegelt im Wesentlichen der Schweizer Biodiversitätsindex für Straßenbäume (2021) wider. Kein Zusammenhang findet sich jedoch in den aktuellen Empfehlungslisten der GALK und LWG Veitshöchheim, da diese kein geeignetes Kriterium zur Biodiversitätsbewertung enthalten. Wir fordern daher, dass bestehende Klimabaumlisten überarbeitet und heimische Arten dabei gezielter berücksichtigt werden, um die Biodiversität durch Baumpflanzungen im besiedelten Raum besser zu fördern.
Die komplette Auswertung wurde nun in der Fachzeitschrift Naturschutz und Landschaftsplanung 08-2024 veröffentlicht.
Aufderheide U, Peters C, Mody K, Marxen-Drewes H (2024). Zukunfts- oder Klimabäume – Wie gut sind die Arten zur Förderung der Biodiversität geeignet? Naturschutz und Landschaftsplanung 56 (8) 14-23.
Mehr dazu auch auf der Webseite des NaturGarten e.V. unter dem Brennpunktthema „Klimabäume und Biologische Vielfalt“
Foto: Karsten Mody Larven von Euura pavida (eine Weidenblattwespe) an Salweide.
Um dem Verlust der Biodiversität entgegenzuwirken, ist es wichtig, gerade auch bei Baumpflanzungen im besiedelten Raum Arten zu pflanzen, die nicht nur eine gute Anpassungsfähigkeit in der Klimakrise, sondern auch ein hohes Lebensraum- und Nahrungsangebot für Tiere bieten. Städte und Gemeinden ziehen für die Arten- bzw. Sortenauswahl derzeit häufig die Empfehlungsliste für Straßenbäume der Gartenamtsleiterkonferenz (GALK e.V.) heran. Die Kriterien für die Eignung der gelisteten Arten als „Klimabäume“ sind vor allem Trockenheitsverträglichkeit, Frosthärte und geringe Krankheits-anfälligkeit. Und auch die Liste der „Zukunftsbäume“ der Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim zieht lediglich die Eigenschaft „Bienenweide“ – gemeint ist das Nutztier Honigbiene – als Beitrag zur Biodiversitätsförderung heran. Der Arbeitskreis Politik des NaturGarten e.V. hat deshalb unter Federführung von Ulrike Aufderheide 126 potentielle Zukunfts- oder Klimabaumarten basierend auf den Einträgen in der online-Datenbank „bladmineerders.nl“ analysiert, die den derzeitigen Forschungsstand zur Nutzung von Pflanzenarten durch phytophage (pflanzenfressende) Tiere und phytoparasitische Pilze darstellt. Dabei zeigte sich, dass Baumarten, die von einer großen Anzahl von Arten genutzt wurden, mehrheitlich einheimisch waren. Hingegen waren Baumarten mit wenigen Phytophagenarten hauptsächlich exotischer Herkunft. Diese Ergebnisse spiegelt im Wesentlichen der Schweizer Biodiversitätsindex für Straßenbäume (2021) wider. Kein Zusammenhang findet sich jedoch in den aktuellen Empfehlungslisten der GALK und LWG Veitshöchheim, da diese kein geeignetes Kriterium zur Biodiversitätsbewertung enthalten. Wir fordern daher, dass bestehende Klimabaumlisten überarbeitet und heimische Arten dabei gezielter berücksichtigt werden, um die Biodiversität durch Baumpflanzungen im besiedelten Raum besser zu fördern.
Die komplette Auswertung wurde nun in der Fachzeitschrift Naturschutz und Landschaftsplanung 08-2024 veröffentlicht.
Aufderheide U, Peters C, Mody K, Marxen-Drewes H (2024). Zukunfts- oder Klimabäume – Wie gut sind die Arten zur Förderung der Biodiversität geeignet? Naturschutz und Landschaftsplanung 56 (8) 14-23.
Mehr dazu auch auf der Webseite des NaturGarten e.V. unter dem Brennpunktthema „Klimabäume und Biologische Vielfalt“
Foto: Karsten Mody Larven von Euura pavida (eine Weidenblattwespe) an Salweide.