… dass der Naturgarten im Herbst nicht aufgeräumt wird?
Während die Nachbarn jetzt Laub aus den Beeten harken und die Stauden ordentlich zurechtstutzen, fragt sich der ambitionierte Naturgärtner mit einem Herz für Tiere, wann man abgestorbenes Pflanzenmaterial entfernen kann, ohne darin lebenden Insekten Schaden zuzufügen. Nun, dazu muss man sich erst einmal mit der Frage beschäftigen, welchen Wert oder Nutzen dieses Material denn hat. Wer nutzt es und wie lange?
Fakt ist, dass es für jede Phase der Verrottung Spezialisten gibt. Und da reden wir nicht nur über Insekten, die darin Schutz zum Überwintern suchen. Totes Pflanzenmaterial ist Lebensraum für eine Unzahl von Mikroorganismen und Kleinstinsekten, die darin nicht nur Schutz suchen, sondern direkt oder indirekt davon leben. Meist kreisen unsere Gedanken nur um aufrecht stehende Stängel, weil wir darin Larven oder Puppen vermuten, die im Frühjahr schlüpfen. Das ist aber nur ein Aspekt.
Larven, die in den Stängeln Schutz zum Überwintern suchen, verlassen diese schon recht früh im Jahr, sobald die Temperaturen mild genug sind, um an dem frischen Aufwuchs zu fressen. Anders sieht es mit denen aus, die sich an oder in den Stängeln verpuppen oder vom Stängelinneren fressen. Die Puppenruhe kann, je nach Art, über den Winter bis Anfang April dauern und sich bis in den Spätsommer hinziehen. Manche frühen Arten verlassen die Stängel schon im März, fressen sich rund und kehren dann wieder in einen Stängel zurück um sich zu verpuppen.
Dabei ist Stängel nicht gleich Stängel. Neben der Pflanzenart kann auch der Standort wichtig sein. Und dabei reden wir manchmal von wenigen Zentimetern. Stängel, die am Rand und ziemlich frei stehen, beherbergen oft andere Arten als solche, die einen Meter weiter dicht an dicht stehen. Entscheidend ist dabei das Mikroklima. Verändert sich das, bekommt es den Bewohnern meist nicht gut.
Räumt man abgestorbenes Material ab, verändert man dieses Mikroklima immer. Egal ob man das Material bündelt und aufrecht stellt oder es flach auf dem Boden schichtet. Der Verrottungsprozess verändert sich dadurch. Feuchte, Temperatur und Sonneneinstrahlung ändern sich, Pilze und Bakterien nehmen zu oder ab. Wann immer man also abgestorbenes Pflanzenmaterial entfernt, tötet man damit Lebewesen und vernichtet Lebensraum.
Gleiches gilt auch für bodenbedeckendes Blattwerk oder Laub. Dieses deckt den Boden an manchen Stellen komplett ab. In diesem Miniaturkomposthaufen leben auch unzählige Pilze, Mikroorganismen und Klein- und Kleinstinsekten. Allerlei Getier, vom Molch über Schnecken, Käfer und sonstiges suchen darunter Schutz vor Tageslicht und Kälte. Und nichts davon ist unwichtig. Robuste Pflanzen wachsen da durch. Wo das nicht passiert, entsteht im Folgejahr freier Boden, auf dem überall vorhandene Pflanzensamen wieder keimen können. So entsteht so ein stabiler Nährstoffkreislauf, der sowohl Pflanzen als auch Insekten und anderen Organismen zugutekommt.
Oft wird argumentiert, man müsse das aber abräumen, damit die Pflanzen wachsen können. Ja, das gilt für Wiesen an sonnigen Standorten, die gemäht in den Winter gehen. Diese werden ja natürlicherweise von großen Pflanzenfressern beweidet. Von diesen harken wir tatsächlich zu viel Laub in die angrenzenden Staudenbeete oder Hecken. Alle anderen Pflanzen sind es gewohnt, sich mit ihrem abgestorbenen Blattwerk über den Winter zu schützen oder auch von Laub bedeckt zu werden. Lassen wir also ihnen und den vielen verborgenen Lebewesen ihre Ruhe und genießen den goldenen Herbst mit seinem raschelndem Laub.
… dass der Naturgarten im Herbst nicht aufgeräumt wird?
Während die Nachbarn jetzt Laub aus den Beeten harken und die Stauden ordentlich zurechtstutzen, fragt sich der ambitionierte Naturgärtner mit einem Herz für Tiere, wann man abgestorbenes Pflanzenmaterial entfernen kann, ohne darin lebenden Insekten Schaden zuzufügen. Nun, dazu muss man sich erst einmal mit der Frage beschäftigen, welchen Wert oder Nutzen dieses Material denn hat. Wer nutzt es und wie lange?
Fakt ist, dass es für jede Phase der Verrottung Spezialisten gibt. Und da reden wir nicht nur über Insekten, die darin Schutz zum Überwintern suchen. Totes Pflanzenmaterial ist Lebensraum für eine Unzahl von Mikroorganismen und Kleinstinsekten, die darin nicht nur Schutz suchen, sondern direkt oder indirekt davon leben. Meist kreisen unsere Gedanken nur um aufrecht stehende Stängel, weil wir darin Larven oder Puppen vermuten, die im Frühjahr schlüpfen. Das ist aber nur ein Aspekt.
Larven, die in den Stängeln Schutz zum Überwintern suchen, verlassen diese schon recht früh im Jahr, sobald die Temperaturen mild genug sind, um an dem frischen Aufwuchs zu fressen. Anders sieht es mit denen aus, die sich an oder in den Stängeln verpuppen oder vom Stängelinneren fressen. Die Puppenruhe kann, je nach Art, über den Winter bis Anfang April dauern und sich bis in den Spätsommer hinziehen. Manche frühen Arten verlassen die Stängel schon im März, fressen sich rund und kehren dann wieder in einen Stängel zurück um sich zu verpuppen.
Dabei ist Stängel nicht gleich Stängel. Neben der Pflanzenart kann auch der Standort wichtig sein. Und dabei reden wir manchmal von wenigen Zentimetern. Stängel, die am Rand und ziemlich frei stehen, beherbergen oft andere Arten als solche, die einen Meter weiter dicht an dicht stehen. Entscheidend ist dabei das Mikroklima. Verändert sich das, bekommt es den Bewohnern meist nicht gut.
Räumt man abgestorbenes Material ab, verändert man dieses Mikroklima immer. Egal ob man das Material bündelt und aufrecht stellt oder es flach auf dem Boden schichtet. Der Verrottungsprozess verändert sich dadurch. Feuchte, Temperatur und Sonneneinstrahlung ändern sich, Pilze und Bakterien nehmen zu oder ab. Wann immer man also abgestorbenes Pflanzenmaterial entfernt, tötet man damit Lebewesen und vernichtet Lebensraum.
Gleiches gilt auch für bodenbedeckendes Blattwerk oder Laub. Dieses deckt den Boden an manchen Stellen komplett ab. In diesem Miniaturkomposthaufen leben auch unzählige Pilze, Mikroorganismen und Klein- und Kleinstinsekten. Allerlei Getier, vom Molch über Schnecken, Käfer und sonstiges suchen darunter Schutz vor Tageslicht und Kälte. Und nichts davon ist unwichtig. Robuste Pflanzen wachsen da durch. Wo das nicht passiert, entsteht im Folgejahr freier Boden, auf dem überall vorhandene Pflanzensamen wieder keimen können. So entsteht so ein stabiler Nährstoffkreislauf, der sowohl Pflanzen als auch Insekten und anderen Organismen zugutekommt.
Oft wird argumentiert, man müsse das aber abräumen, damit die Pflanzen wachsen können. Ja, das gilt für Wiesen an sonnigen Standorten, die gemäht in den Winter gehen. Diese werden ja natürlicherweise von großen Pflanzenfressern beweidet. Von diesen harken wir tatsächlich zu viel Laub in die angrenzenden Staudenbeete oder Hecken. Alle anderen Pflanzen sind es gewohnt, sich mit ihrem abgestorbenen Blattwerk über den Winter zu schützen oder auch von Laub bedeckt zu werden. Lassen wir also ihnen und den vielen verborgenen Lebewesen ihre Ruhe und genießen den goldenen Herbst mit seinem raschelndem Laub.