Wussten Sie schon (3)…

dass die Forsythien, die jetzt überall leuchtend gelb blühen, den blütenbesuchenden Insekten nichts anzubieten haben? Ja, die bei uns im Handel erhältliche Forsythie enthält keinen Pollen und keinen Nektar. Mit ihrer Blütenfarbe signalisieren sie den gerade aus der Winterruhe erwachten Schmetterlingen, Hummeln und anderen Wildbienen zwar Nahrung, aber der Energieverbrauch für den Anflug der Forsythien wird nicht belohnt.

Gerade im zeitigen Frühjahr ist es jedoch wichtig, dass überwinternde Insekten schnell Nahrung finden. Hummelköniginnen z.B. beginnen nach dem Aufwachen im Frühjahr, ihr neues Nest anzulegen und Nahrung für ihren Nachwuchs selbst hereinzutragen.

Wenn wir etwas für Hummeln und andere früh fliegende Insekten tun wollen, können wir als Sträucher für Gärten, Parks und Hecken Kornelkirschen oder Weiden pflanzen.

Weiden sind frühblühend und mit ihren erst weißen, dann gelben, bei der Purpurweide auch rötlichen Kätzchen sehr attraktiv. Von ihnen profitieren besonders viele Arten von Wildbienen, bei der Salweide sind es sogar 34 Arten! Gleichzeitig ist die Salweide (Salix caprea) auch die Weide, die am frühesten blüht. Sie ist schnellwüchsig, aber sehr schnittverträglich. Als veredelter Hochstamm mit hängenden Zweigen gekauft, bleibt sie klein und ist sogar für Kübel geeignet. Auch einige Sorten früh blühender Weiden mit strauchförmigem Wuchs sind im Handel erhältlich, z.B. Purpurweiden Salix purpurea „Nancy Saunders“ (max. 2-3 m) oder Salix purpurea „Nana“ (kugelig, bis 1,5 m).

Es gibt weitere Weidenarten, die ebenfalls noch früh im Jahr blühen, strauchförmig wachsen und nicht zu hoch für kleine Gärten sind, z.B. die Öhrchenweide (Salix aurita), die Reifweide (Salix glabra) oder die Rosmarinweide (Salix rosmarinifolia). Weiden sind zweihäusig, also entweder männliche oder weibliche Pflanzen. Die Kätzchen der männlichen Pflanzen bieten Pollen und Nektar, die weiblichen Pflanzen bieten Nektar, und nur sie bilden später die Samen. Als frühen Nahrungsspender für den Garten kauft man daher eher männliche Pflanzen.

Kornelkirschen (Cornus mas) blühen sehr früh in einem zarten Gelb. Sie sind langsam wachsend, schön als Einzelsträucher, aber auch sehr schnittverträglich. Im Gegensatz zu den Weiden, die sonnig stehen möchten, können Kornelkirschen sonnig bis schattig stehen. Sie ziehen zwar nicht ganz so viele Wildbienenarten an wie die Weiden, aber auch ihre Blüten bieten Nektar und Pollen und später fressen mehrere Vogelarten von den Beeren. Auch für Menschen sind die Beeren der Kornelkirsche (auch Dirndl genannt) essbar, man kann z.B. Marmelade aus ihnen kochen.

Ja, das Gelb der Forsythie ist plakativer als das der Weiden und der Kornelkirsche, bietet aber nur eine oberflächliche Attraktion. Weiden und Kornelkirsche ermöglichen uns das Naturerlebnis, an ihnen Hummeln und andere Wildbienen beobachten zu können und das gute Gefühl, dass die Insekten hier auch wirklich Nahrung finden. Also lassen sie es in Ihrem Garten nicht nur blühen, sondern auch summen!