Gewöhnlicher Blutweiderich (Lythrum salicaria)    

Bildnachweis Titelbild siehe unten

Ich, der Gewöhnliche Blutweiderich, habe gerne nasse Füße! Auf Feuchtwiesen, in Mooren und in wechselfeuchten Gräben kannst du mich finden. Mit meinen intensiv rosa bis violetten Blüten und meiner stattlichen Größe falle ich leicht auf. In meinen Blütenknospen ist der Nachwuchs des Marmorierten Zwergrüsslers zuhause. Doch auch andere Tiere wie Schwebfliegen und Schmetterlinge fühlen sich von meiner Blütenpracht angezogen. Wo ich große, dichte Bestände bilde, finden sogar Vögel und kleine Säugetiere einen Unterschlupf.

Im Garten wachse ich am liebsten neben dem Gartenteich. An feuchten Stellen oder bei lehmigem Boden weiß ich aber auch im Staudenbeet zu überzeugen. Um eine bunte Vielfalt in deinem Garten zu schaffen, pflanz mich doch am Teichrand gemeinsam mit der Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) und dem Gewöhnlichen Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris). Übrigens: Sobald ich einmal da bin, bleibe ich sehr sicher auch dauerhaft. Dabei hilft mir, dass ich bis zu 3 Millionen Samen produzieren kann. 

In der Landwirtschaft: Feuchte Stellen in der Landschaft gibt es an Ufern von Gewässern, auf nassen Wiesen oder Sümpfen. Besonders auf Bioland-Betrieben wirst du daher die Chance haben, mich zu finden. Denn: Fortschrittliche Landwirtinnen und Landwirte schützen die vorhandenen Gewässerränder oder legen sie neu an. Feuchte Flächen sind wichtig – für den Natur- und den Klimaschutz! Hier kommen seltene Arten vor und der Boden bindet oft gewaltige Mengen CO2.  

Steckbrief Blutweiderich
>> mehrjährige Staude
>> 100 cm bis 150 cm hoch wachsend
>> Blüte von Juni bis September
>> Standort: sonnig bis halbschattig, feucht und nährstoffreich
Tipp: Der Blutweiderich toleriert Überschwemmungen und Trockenphasen, so dass er sich hervorragend für die Bepflanzung einer Sickermulde eignet.

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Ich, der Marmorierte Zwergrüssler, würde den
Gewöhnlichen Blutweiderich wählen!

Gemeinsam mit meinen Wirtspflanzen, den Blutweiderichen (Lythrum), bin ich an feuchten Standorten zuhause. Ich ernähre mich von ihren jungen Blättern und den Knospen. Die Blütenknospen spielen dabei eine besondere Rolle. Wenn diese sich bilden, findet meine Paarung statt und ich lege meine Eier an die Spitze der Blütenknospe. Wo mein Nachwuchs sitzt, bleiben diese geschlossen. Die kleinen Käferlarven ernähren sich nicht nur davon, sondern verpuppen sich hier auch. Etwa ein Monat vergeht, bis aus ihnen fertige Käfer geworden sind. Weil ich ihn brauche, gebe ich ganz klar dem Blutweiderich meine Stimme!

Gestaltung Titelbild: Birgit Oesterle, Fotos (freigestellt): Blumen: Birgit Helbig; Käfer: Aleksandrs Balodis, 2023, Lativa, und Janet Graham, CC BY 2.0, Wikimedia Commons