Das Magerbeet

Magerwiesen und felsige Standorte gehören zu den artenreichsten Lebensräumen in unserer Natur. Gerade die Nährstoffarmut in Verbindung mit der Kraft der Sonne bringt besonders viele Blüten bei den Hungerkünstlern unter unseren Wildpflanzen hervor.

Im Garten können wir ein Magerbeet auf vorhandenen mageren Böden anlegen oder auf mineralischen Substraten, wie Sand, Kies oder Schotter. Will man den anstehenden Oberboden nicht abfahren, lassen sich kleinere, erhöhte Trockenbeete, eingefasst durch eine Trockenmauer oder Totholz, angelegen.

Ebenso können ehemalige Sandspielflächen in blütenreiche Sandbeete umgewandelt werden. Hält man einige Bereiche frei von Vegetation siedeln sich hier mit etwas Glück bodennistende Wildbienen an.

Solche mageren Standorte sind besonders pflegeleicht und eine tolle Alternative zu den zur Zeit so verbreiteten und umweltschädigenden „Schottervorgärten“.

Ein Magerbeet anlegen

MATERIALIEN
  • 30 cm /qm = 400 kg oder 6-8 Schubkarren mineralisches Substrat mit Nullanteil aus der Region. Geeignet sind:
    • Sand 
    • Wandkkies 
    • Mineralbeton
    • Kalkschotter
  • 3 cm /qm Kompost
  • Natursteine oder Holzstämme als Beeteinfassung
  • Pflanzen und Saatgut
ANLEITUNG
  • Vorhandenen Bewuchs so kurz wie möglich abmähen oder abschälen. 
  • Einfassung aus Steinen (-> Trockenmauer) oder Stämmen legen/bauen.
  • Eingefasste Fläche mit mineralischem Substrat 30 cm hoch anfüllen. 
  • 3 cm Kompost obenauf einarbeiten.
  • Stauden/Gehölze auslegen und anschließend pflanzen. Etwas Kompost unten (!) ins Pflanzloch als Starthilfe schadet nicht.
  • Saatgut aussäen und antreten

Typische Pflanzen des Magerbeets

Typische Tiere des Magerbeets

Magerstandorte ziehen aufgrund ihres großen Blütenreichtums Wildbienen, Schmetterlinge, Heuschrecken und viele andere Insekten magnetisch an. Aber auch andere Tiere die von dem sonnig warmen Standort profitieren lassen sich hier regelmäßig beobachten, wie z.B. Reptilien, Spinnen, Laufkäfer und Vögel die hier bevorzugt auf Insektenjagd gehen.

Pflege eines Magerbeets

Besonders in den ersten 2 Jahren ist eine regelmäßige Pflege sehr wichtig, danach nimmt der Pflegeaufwand ab.

  • Jäten aller unerwünschten Beikräuter wie z.B. Melde, Feinstrahl- oder Kompasslattich, Gehölzsämlinge u.a. 
  • Wichtig: Ausdauernde, konkurrenzstarke Arten wie Giersch, Winde, Quecke und Weißklee sehr sorgfältig bis auf den letzten Wurzel-/Sprossrest ausgraben und jäten.

Weiterführende Informationen finden Sie in den folgenden Ausgaben unseres Naturgarten-Fachmagazins:

Natur&Garten 4.20 – Einsteigerheft Birgit Helbig

Natur&Garten 1.18 – Tiere pflanzen I

Buchtipp:

Nachhaltige Pflanzungen und Ansaaten – Reinhard Witt

Tiere pflanzen – Ulrike Aufderheide

Ein Garten für Eidechsen – Wolf Richard Günzel


Schottergärten und Magerstandorte dürfen nicht verwechselt werden!