Das freistehende Gehölz

Freistehende Gehölze entwickeln oft einen besonders ausladenden und malerischen Wuchs. Kombiniert mit ästhetisch ansprechenden Merkmalen wie z. B. auffälligen Blüten oder einer leuchtenden Herbstfärbung werden sie zu einem attraktiven Blickfang im Garten.

Wir empfehlen als freistehende Gehölze insbesondere solche Arten zu wählen, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch eine möglichst große Zahl an Insektenarten ernähren. Hierzu zählen z.B. Faulbaum, Weißdorn, Kreuzdorn, Wildapfel, Vogelbeere oder größere Weiden.

Im Naturgarten legen wir unter Gehölzen immer ein Schattenbeet oder einen Kräutersaum aus Stauden, Gräsern und Farnen an. Hier bleibt das herabfallende Laub im Herbst liegen, das dann von Mikroorganismen langsam in eine strukturreiche, wasserhaltende und nährstoffreiche Humusschicht umgewandelt wird. So entstehen artenreiche Lebensgemeinschaften.

Ein freistehendes Gehölz pflanzen

MATERIALIEN
  • Gehölz im Container, als Ballenware oder wurzelnackt
  • Stauden und Saatgut für ein Schattenbeet oder Kräutersaum
  • Spaten
  • Gießkanne oder Schlauch
  • Für große Gehölze: Stützpfähle und Juteband
ANLEITUNG
  • Wurzelnackte oder ballierte Gehölze werden von Ende Oktober bis März angeboten, Containerpflanzen sind ganzjährig erhältlich. Die beste Pflanzzeit ist der Herbst, da die Gehölze dann über den Winter vor dem Laubaustrieb weitere Wurzeln ausbilden können und so besser anwachsen.
  • Das Pflanzloch in etwa doppelter Größe des Erdballens oder Wurzelwerks ausheben.
  • Container entfernen, Ballentuch oder Drahtkorb bleiben am Ballen!
  • Gehölz in das Pflanzloch setzen und falls nötig Ballentuch oder Drahtkorb öffnen. Die Pflanzhöhe wird so bemessen das am Ende das Wurzelwerk leicht (2-5 cm) mit Erde bedeckt ist. Dabei wir zunächst das Wurzelwerk leicht mit Erde fixiert und gründlich gewässert. Erst danach wird das Pflanzloch vollständig mit feuchter Erde aufgefüllt und vorsichtig mit dem Fuß angedrückt.
  • Aus Erde einen Gießring modellieren, der das Wässern erleichtert.
  • Größere Bäume werden mit Stützpfählen und Juteband fixiert.
  • Stauden pflanzen und Saatgut aussäen

Attraktive freistehende Gehölze

Tiere der freistehenden Gehölze

Freiwachsende, knorrige Gehölze mit alten Astlöchern, Spalten und Hohlräumen bieten ideale Bedingungen für Gartenvögel wie Meise, Sperling, Star oder Gartenrotschwanz. Auch Siebenschläfer oder Fledermäuse beziehen gerne solche Hohlräume. In der oft schon schorfigen Borke und in angemorschten Bestandteilen finden unzählige Insektenlarven und Käfer Heimat. Blüte und Früchte decken überreich den Tisch der tierischen Bewohner.

Selbst wenn ein Obstbaum im Ertrag nachlässt oder ein Wildgehölz nur noch wenige vitale Äste besitzt, lohnt es oft, sie zu erhalten – vorausgesetzt, Gebäude oder Bewohner sind nicht durch herabfallende Äste oder gar das Umstürzen des Baumes gefährdet. Wo aber genügend Raum ist und keine Gefahr droht, kann man Bäume dem natürlichen Verfall preisgeben und beobachten, wie sich hier auf spannende Weise ein Totholzlebensraum entwickelt.

Pflege eines freistehenden Gehölzes

  • Im 1. und im 2. Jahr bei anhaltender Trockenheit selten aber dafür durchdringend (bei großen Bäumen ca. zehnmal mit 100 Litern) gießen.
  • Unerwünschte Beikräuter und Baumsäumlinge im Kräutersaum jäten, einmal jährlich im zeitigen Frühjahr mähen bzw. zurückschneiden.

Weiterführende Informationen finden Sie in den folgenden Ausgaben unseres Naturgarten-Fachmagazins:

Natur&Garten 1.18 Tiere pflanzen I

Natur&Garten 4.20 Einsteigerheft – Birgit Helbig

Natur&Garten 3.20 Naturnahe kleine Gärten – Peter Steiger

Buchtipp:

Esche, Espe oder Erle? – Peter Steiger

Der sanfte Schnitt – Ulrike Aufderheide

Hecken – Uwe Westphal