Der Naturgarten in der Klimakrise

Gärten, die die Biodiversität fördern, werden in der Klimakrise immer wichtiger. Und das nicht nur, weil die Klimakrise die Biodiversitätskrise noch weiter verschärfen wird, sondern weil naturnahe Gärten einen bedeutenden Beitrag zur Anpassung an die Klimaerwärmung leisten:

Wir brauchen Gärten und Grünflächen, die auch in Hitzeperioden nicht gewässert werden müssen: Im Naturgarten verwenden wir besonders gerne die Pflanzen der trockenheißen Standorte. Gerade diese Pflanzen stecken auch Jahrhundertsommer locker weg. Außerdem sind naturnahe Flächen wie ein Stehaufmännchen. Weil wir die Selbstaussaat der Pflanzen fördern, können sich die Bestände auch nach einem vollständigen Zusammenbruch wieder neu aufbauen, ohne dass wir etwas tun müssten.

So wie es viele einheimische Hunger- und Trockenkünstler gibt, so gibt es auch viele Arten, die gut auf wechselfeuchten Standorten gedeihen. Wir brauchen das Regenwasser, das der Himmel uns schenkt (auch das von Starkregenereignissen) im Boden unserer Städte, damit es in Hitzeperioden die Pflanzen versorgt und über die Verdunstung die Umgebungsluft kühlt. Dafür müssen wir es in den Städten festhalten. Leider geschieht das oft in hässlichen, rechteckigen, von Zäunen umgebenen technisch geplanten tiefen Becken. Schön flach und zugänglich angelegt und mit den tollen Wildpflanzen der wechselfeuchten Standorte begrünt, werden solche naturnahen Versickerungsmulden zu einem schönen NaturErlebnisPark.

Wir brauchen weniger versiegelte Flächen – im Naturgarten kennen wir viele Möglichkeiten, Flächen zu befestigen und trotzdem auf ihnen das Regenwasser versickern zu lassen und die biologische Vielfalt zu fördern.

Unsere Gebäude brauchen einen kühlenden grünen Mantel und einen kühlen Kopf – naturnahe Dachbegrünungen mit einheimischen Wildpflanzen, Totholz und Wasserflächen fördern gleichzeitig  die Biodiversität optimal, dasselbe gilt für Fassadenbegrünung mit einheimischen Arten.