Das Totholz

Totholz ist Leben pur. Kaum ein anderer Lebensraum weist eine vergleichbare strukturelle Vielfalt auf und bringt einen so großen Artenreichtum hervor. Je nach Standort (sonnig bis schattig, trocken bis nass) , Holzart (Laub-, Nadel-, Weich- oder Hartholz; Wurzel, Stamm, Borke, Rinde, Zweige, Zapfen … ) und der Art wie das Totholz eingebaut wird (stehend, liegend, auf Haufen oder als Wälle geschichtet), lockt es ganz unterschiedliche Nutznießer an.

Im Naturgarten kann Totholz sehr vielfältig eingebaut und mit vielen anderen Lebensbereichen kombiniert werden, hier einige Ideen für Ihren Garten zum Nachahmen:

  • Liegende Stämme z.B. als Beeteinfassung
  • Dekorative Wurzelstubben oder Stammstücke z.B. im Mager-, Schatten- oder Sumpfbeet, in der Wildstrauchhecke oder auch im Teich
  • Totholzäune zur Begrenzung von Beeten, als Sichtschutz oder Grenzzaun
  • Reisighaufen
  • Hackschnitzel als Wegebelag oder Fallschutz unter Spielflächen
  • Stehende abgestorbenen Bäume oder Sträucher in der Blumenwiese
  • Senkrechte Palisaden
  • Dekorative Kunstwerke wie Weidengeflechte und vieles mehr

Totholzzaun anlegen

MATERIALIEN
  • Gehölzschnitt
  • 2 angespitzte Holzpfähle pro 1 -2 lfm
ANLEITUNG

Zur Begrenzung und Stützung des Holzzauns werden Pfähle im Abstand von 1-2 m und mindestens 30-40 cm tief in den Boden eingeschlagen. Parallel dazu wird eine zweite Pfahlreihe auf Lücke versetzt und im Abstand von 0,2- 1,0 m eingeschlagen.

Der entstandene Zwischenraum wird nun mit Gehölzschnitt befüllt. Im Laufe der Zeit sackt er ein und kann immer wieder neu befüllt werden. Morsch gewordene Stützpfähle werden ersetzt indem man direkt daneben einen neuen Pfahl einschlägt.

Typische Pflanzen des Totholzzauns

Ein Totholzzaun kann sehr schön mit Kletterstauden wie der Zaunrübe und dem Hopfen begrünt werden oder mit schwachwüchsigen Kletterpflanzen wie dem duftenden Nachfaltermagneten Jelängerjelieber oder der Alpenclematis. Diese Pflanzen erlauben weiterhin ein regelmäßiges befüllen des Totholzzaunes mit Gehölzschnitt und bringen aparten Blüten-, Blatt oder Fruchschmuck in das Zaunelement. Ebenso kann der Fuß des Totholzzauns mit Stauden, Farnen und Gräsern bepflanzt werden.

Typische Tiere des Totholzes

Eine wahre Armada an Käfern, Spinnen, Schnecken, Würmern und Asseln hilft im Zusammenspiel mit Pilzen und Mikroorganismen bei der Zersetzung des Holzes zu sogenanntem Mulm. Aus diesem wird wiederum fruchtbare Erde.

Rund drei Dutzend Wildbienen besiedeln gerne sonnig stehendes Totholz, wie die imposante Blaue Holzbiene, oder finden dort Baumaterial, wie die Hornissen, die ihre kunstvollen Nester aus zerkautem Holzbrei bauen.

Vögel finden Futter und Nistplätze in Totholzhaufen und Benjeshecken, Igel nutzen sie als Versteck-und Überwinterungsmöglichkeit.

Pflege eines des Totholzzauns

  • Gehölzschnitt auffüllen
  • Morsche Stützpfähle ersetzen

Lesen Sie dazu auch unsere Beiträge zu:

Weiterführende Informationen finden Sie in den folgenden Ausgaben unseres Naturgarten-Fachmagazins:

Natur&Garten 4.20 Einsteigerheft – Birgit Helbig

Buchtipp:

Lebensraum Totholz – Werner David

Das Naturgartenbau Buch II – Reinhard Witt

Haufenweise Lebensräume – Siegrid Tinz

Fertig zum Einzug – Werner David