Der Blumentopf

Blumentöpfe sind eine wunderbare Möglichkeit, auch an unwirtlichen Orten mit Wildpflanzen zu gärtnern. Überall dort, wo der Boden versiegelt ist – wie z.B. auf Wegen, Terrassen und Balkonen -, können mit heimischen Wildpflanzen bepflanzte Blumentöpfe auf kleinstem Raum großen Büten- und Artenreichtum hervorbringen! Ergänzt um geeignete Nisthilfen für Wildbienen und Vögel sowie Wasserelemente entsteht so auch hier wertvoller Lebensraum.

Die Töpfe bringen die Pflanzen und Tiere näher zum Betrachter und was ist schöner, als bequem auf dem Balkon sitzend spannende und faszinierende Naturbeobachtungen zu machen?

So konnte Katharina Heuberger auf Ihren beiden zusammen 10 qm großen Balkonen („Wilder Meter“) fast 80 einheimische Pflanzenarten anpflanzen und rund 100 Tierarten beobachten – und all dies mitten in der Großstadt München!

Einen Blumentopf mit Wildpflanzen bepflanzen

MATERIALIEN
  • Frostfester Blumentopf – möglichst groß und mit Untersetzer
  • Pflanzerde – sehr gut geeignet und leicht im Internet bestellbar ist fertiges Dachgartensubstrat. Es können aber auch eigene Mischungen hergestellt werden: z.B. 50% Sand und 50% torffreie Blumenerde aus dem Baumarkt oder je ein Drittel Sand, Kompost und unkrautfreier Unterboden.
  • Blähton oder Tonscherben
  • Heimische Wildpflanzen nach Wahl (ca. 1 Pflanze pro 20 cm Topfdurchmesser)
  • Wildpflanzensaatgut, z.B. Acker-Ringelblume, Nelkenleimkraut oder Wald-Vergissmeinnicht
ANLEITUNG
  • Drainageschicht aus Blähton oder Tonscherben einfüllen, 1-2 cm bei großen Töpfen 5-10 cm.
  • Pflanzerde auffüllen.
  • Unerwünschte Beikräuter auf den Pflanzenballen entfernen und die Wurzeln leicht lockern.
  • Pflanzen einsetzen und Zwischenräume gut mit Erde auffüllen, der Wurzelballen sollte leicht mit Erde bedeckt sein.
  • Angießen.
  • Zum Schluss können noch die Samen einjähriger Pflanze in die Zwischenräume gesät und leicht angedrückt werden. So entsteht schon im ersten Jahr eine leuchtende Blütenpracht.

Pflanzen für den Blumentopf

Tiere am Blumentopf

Auch in urbaner Umgebung finden wir auf den Wildpflanzen in Blumentöpfen viele der Tierarten, die wir auch in Naturgärten beobachten können, wie z.B. Wildbienen und Schmetterlinge, Käfer und Schwebfliegen sowie Spinnen und Asseln oder Ameisen.

Im Spätsommer und Herbst können wir Vögel wie den Stieglitz an den Samenständen der Pflanzen bei der Nahrungssuche beobachten und in vielen Großstädten ist auch der Besuch eines Eichhörnchens nicht unwahrscheinlich.

Je mehr Lebensraumelemente wie Totholz, Wasser und Nisthilfen wir den Blumentöpfen hinzufügen, umso größer wird auch hier die Artenpalette und das Natur-Erlebnis.

Pflege eines Blumentopfs

  • Unerwünschtes Beikraut jäten.
  • Wildpflanzen in Blumentöpfe müssen regelmäßig, aber mäßig gewässert werden. Stehen die Pflanzen überdacht, ist gelegentliches Gießen auch im Winter notwendig, damit die Wurzeln nicht vertrocknen.
  • Erst mit nachlassender Vitalität empfiehlt sich eine Düngung mit einem Naturdünger.
  • Gegebenenfalls – je nach Region – sind die Töpfe im Winter vor Frost zu schützen.
  • Im Frühjahr erfolgt ein Rückschnitt der Stauden.

Weiterführende Informationen finden Sie in den folgenden Ausgaben unseres Naturgarten-Fachmagazins:

Natur&Garten 1/2022 – Naturnahe Balkone und Topfgärten

Natur&Garten 3.19 Tagungsband Naturgartentage 2019

Natur&Garten 4.19 – QuerBeet

Buchtipp:

Das Wildpflanzen Topfbuch – Reinhard Witt