Vor rund 12 000 Jahren zogen sich in Mitteleuropa die eiszeitlichen Gletscher zurück. Sukzessive hat sich daraufhin eine artenreiche Pflanzenwelt in den Freiräumen angesiedelt. Diese ursprünglichen Pflanzen werden als indigen bezeichnet. Von diesen Pflanzen hängt eine Tierwelt ab, deren Artenreichtum die der Pflanzen noch weit übertrifft – insbesondere die Insektenarten.
Hinzu kamen Pflanzen, die sich im Gefolge der jungsteinzeitlichen Bauern oder aufgrund anderer früher Wanderbewegungen – meist ungewollt – mit ausbreiten konnten (Archäophyten). Diese Prozesse erfolgten über einen langen Zeitraum, so dass auch die an sie angepasste Tierarten Schritt halten konnten. Diese zusammen mit den indigenen Arten sind die eigentlichen einheimischen Pflanzen.
Entwicklung der einheimischen Arten in Mitteleuropa
Dieser Pflanzenartenbestand hielt sich weitgehend bis in die Neuzeit. Die Anteile der unterschiedlichen Pflanzengesellschaften verschoben sich allerdings. Dominierte in der Frühzeit noch der Wald, wurden durch die Ausbreitung von Kulturland, wie Äcker, Weiden und Wiesen, Waldpflanzen immer mehr zurückgedrängt.
Ankunft neuer Pflanzen in Mitteleuropa
Mit der Entdeckung Amerikas und dem zunehmenden globalen Handel tauchten immer mehr fremde Pflanzen in Mitteleuropa auf. Viele wurden gezielt angepflanzt, andere Pflanzen waren unwillkommene Trittbrettfahrer. Diese Pflanzen werden Neophyten genannt. Ein Beispiel ist die Lupine aus Nordamerika. Sie alle sind mehr oder weniger schlecht in den vorhandenen Lebensgemeinschaften integriert. Einige dieser Pflanzen sind invasiv, d.h. sie verdrängen die ursprünglichen Pflanzengesellschaften, da es keine geeigneten Gegenspieler gibt, die sie wirkungsvoll in Schach halten.
Woher weiß man nun, welche Pflanzen wo vorkommen?
Im 18. Jahrhundert, dem Zeitalter der Aufklärung, bestand zunehmend Interesse an einer systematischen Erfassung der Natur. Wissenschaftler und Hobbyforscher begannen für bestimmte Regionen zahlreiche Florenlisten zu erstellen und erfassten so das Pflanzeninventar. Da zu dieser Zeit die ursprüngliche Artenfülle noch weitgehend vorhanden war, sind diese Listen sehr aussagekräftig und eine wichtige Bezugsgröße für heutige Kartierungen. In der Regel kann daher angegeben werden, ob für eine bestimmte Region eine Wildpflanze alteingesessen (heimisch), zugewandert oder verschwunden ist.
Verbreitungsmerkmale für das Vorkommen heimischer Pflanzen
Klimazonen und Höhenlagen bestimmen die Verbreitungsgrenzen der Pflanzen. Wächst also eine Pflanze auf einem Standort, der innerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes liegt, ist sie einheimisch. So gibt es Pflanzen in Süddeutschland, die im Norden fehlen und umgekehrt. Das Schneeglöckchen z.B. ist im Norden nicht heimisch, wurde aber schon früh von Gartenliebhabern in den Norden verfrachtet. Dagegen kommt der Schierlings-Wasserfenchel nur in Hamburg und am Unterlauf der Elbe vor und fehlt im übrigen Deutschland.
Bestimmende Standortmerkmale
In Regionen, die klimatisch ähnlich sind, sind die Pflanzen aber nicht gleichmäßig verbreitet. Bodentypen, Feuchtegrad (von der Trockendüne bis zum See) und Lichteinfall (von der Heide bis zum Wald) bestimmen, maßgeblich, was dort wachsen kann. Klimatisch und höhenmäßig kann das Gebiet nordöstliches Niedersachen, Hamburg, und Schleswig-Holstein als weitgehend einheitlich angesehen werden. Eine einheimische Hamburger Wildpflanze wird man also in der Regel auch in Schleswig-Holstein finden können.
Tipp: Die Homepage www.floraweb.de gibt hierzu hilfreiche Hinweise zu vielen einheimischen Arten. Einfach den deutschen oder wissenschaftlichen Pflanzennamen bei FloraWeb eingegeben. Dann bekommt man Angaben zum floristischen Status (Verbreitungsgebiet) und zur Gefährdung in Deutschland inkl. einer Atlaskarte zum Vorkommen. Informationen zur Gartengestaltung mit Wildpflanzen finden Sie unter www.naturgarten.org/wissen/, und eine Auswahl einheimischer Wildstauden werden unter https://www.tausende-gaerten.de/pflanzen/wildstauden/ vorgestellt.
Was versteht man unter einheimischen Pflanzen?
Vor rund 12 000 Jahren zogen sich in Mitteleuropa die eiszeitlichen Gletscher zurück. Sukzessive hat sich daraufhin eine artenreiche Pflanzenwelt in den Freiräumen angesiedelt. Diese ursprünglichen Pflanzen werden als indigen bezeichnet. Von diesen Pflanzen hängt eine Tierwelt ab, deren Artenreichtum die der Pflanzen noch weit übertrifft – insbesondere die Insektenarten.
Hinzu kamen Pflanzen, die sich im Gefolge der jungsteinzeitlichen Bauern oder aufgrund anderer früher Wanderbewegungen – meist ungewollt – mit ausbreiten konnten (Archäophyten). Diese Prozesse erfolgten über einen langen Zeitraum, so dass auch die an sie angepasste Tierarten Schritt halten konnten. Diese zusammen mit den indigenen Arten sind die eigentlichen einheimischen Pflanzen.
Entwicklung der einheimischen Arten in Mitteleuropa
Dieser Pflanzenartenbestand hielt sich weitgehend bis in die Neuzeit. Die Anteile der unterschiedlichen Pflanzengesellschaften verschoben sich allerdings. Dominierte in der Frühzeit noch der Wald, wurden durch die Ausbreitung von Kulturland, wie Äcker, Weiden und Wiesen, Waldpflanzen immer mehr zurückgedrängt.
Ankunft neuer Pflanzen in Mitteleuropa
Mit der Entdeckung Amerikas und dem zunehmenden globalen Handel tauchten immer mehr fremde Pflanzen in Mitteleuropa auf. Viele wurden gezielt angepflanzt, andere Pflanzen waren unwillkommene Trittbrettfahrer. Diese Pflanzen werden Neophyten genannt. Ein Beispiel ist die Lupine aus Nordamerika. Sie alle sind mehr oder weniger schlecht in den vorhandenen Lebensgemeinschaften integriert. Einige dieser Pflanzen sind invasiv, d.h. sie verdrängen die ursprünglichen Pflanzengesellschaften, da es keine geeigneten Gegenspieler gibt, die sie wirkungsvoll in Schach halten.
Woher weiß man nun, welche Pflanzen wo vorkommen?
Im 18. Jahrhundert, dem Zeitalter der Aufklärung, bestand zunehmend Interesse an einer
systematischen Erfassung der Natur. Wissenschaftler und Hobbyforscher begannen für bestimmte Regionen zahlreiche Florenlisten zu erstellen und erfassten so das Pflanzeninventar. Da zu dieser Zeit die ursprüngliche Artenfülle noch weitgehend vorhanden war, sind diese Listen sehr aussagekräftig und eine wichtige Bezugsgröße für heutige Kartierungen. In der Regel kann daher angegeben werden, ob für eine bestimmte Region eine Wildpflanze alteingesessen (heimisch), zugewandert oder verschwunden ist.
Verbreitungsmerkmale für das Vorkommen heimischer Pflanzen
Klimazonen und Höhenlagen bestimmen die Verbreitungsgrenzen der Pflanzen. Wächst also
eine Pflanze auf einem Standort, der innerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes liegt, ist sie einheimisch.
So gibt es Pflanzen in Süddeutschland, die im Norden fehlen und umgekehrt. Das Schneeglöckchen z.B. ist im Norden nicht heimisch, wurde aber schon früh von Gartenliebhabern in den Norden verfrachtet. Dagegen kommt der Schierlings-Wasserfenchel nur in Hamburg und am Unterlauf der Elbe vor und fehlt im übrigen Deutschland.
Bestimmende Standortmerkmale
In Regionen, die klimatisch ähnlich sind, sind die Pflanzen aber nicht gleichmäßig verbreitet. Bodentypen, Feuchtegrad (von der Trockendüne bis zum See) und Lichteinfall (von der Heide bis zum Wald) bestimmen, maßgeblich, was dort wachsen kann.
Klimatisch und höhenmäßig kann das Gebiet nordöstliches Niedersachen, Hamburg, und Schleswig-Holstein als weitgehend einheitlich angesehen werden. Eine einheimische Hamburger Wildpflanze wird man also in der Regel auch in Schleswig-Holstein finden können.
Tipp: Die Homepage www.floraweb.de gibt hierzu hilfreiche Hinweise zu vielen einheimischen Arten.
Einfach den deutschen oder wissenschaftlichen Pflanzennamen bei FloraWeb eingegeben. Dann
bekommt man Angaben zum floristischen Status (Verbreitungsgebiet) und zur Gefährdung in Deutschland inkl. einer Atlaskarte zum Vorkommen.
Informationen zur Gartengestaltung mit Wildpflanzen finden Sie unter www.naturgarten.org/wissen/,
und eine Auswahl einheimischer Wildstauden werden unter https://www.tausende-gaerten.de/pflanzen/wildstauden/ vorgestellt.
Alle Fotos: H. Feilzer