Während des Bildungsurlaubs 2025 „NaturGarten für Einsteiger:innen“ wurde von den Teilnehmern im Rahmen eines Workshops auf dem Gelände der Bildungsstätte Einschlingen eine Igelburg angelegt.
Merkmale
Eingang: 10x10cm
Schlafraum: Grundfläche: ca.30x30cm; Höhe: ca. 25cm
Standort: geschützt (besonders vor Wind), ruhig; gerne in der Nähe von Hecke, Sträuchern oder Totholzhaufen; Eingang nicht zur Wetterseite
Material: Unbehandeltes Holz, Laub, oder auch Steine. Plastik ist ungeeignet, da Nässe sich im Inneren ansammelt und es dadurch zu Schimmelbildung kommen kann.
Nutzung: Schlafplatz; Platz zur Aufzucht der Jungen; Winterquartier
Je nach Nutzung hat der Igel unterschiedliche Ansprüche an den Unterschlupf. Für einen Schlafplatz im Sommer reicht ihm manchmal schon hohes Gras. Das Winterquartier sollte natürlich wesentlich stabiler und sicherer sein.
In der Natur sucht sich der Igel einen trockenen Hohlraum unter Büschen, Hecken oder auch Holzhaufen, in dem er dann das Nest baut. Dafür nimmt er primär trockenes Laub, aber auch Moos wird genutzt.
Bietet unser Garten dem Igel (noch) nicht die Möglichkeit sich ein eigenes Winterquartier zu bauen, können wir ihn Unterstützen und ihm einen „Rohbau“ anbieten. Dafür brauchen wir erst einmal das passende „Grundstück“. Dieses sollte nicht in der vollen Sonne liegen, da sonst der Igel aus dem Winterschlaf aufwacht, bevor er etwas zu essen finden kann. Es sollte auch ruhig liegen; niemand wird gerne beim Schlafen gestört. Besonders wichtig ist es auch, dass der Platz nicht in einer Kuhle oder Senke liegt, damit sich kein Wasser im „Schlafzimmer“ ansammeln kann.
Ist das passende „Grundstück“ gefunden, kann mit dem Bauen begonnen werden. Wie bei einem Haus beginnt man mit dem Fundament. Dafür wird auf der Fläche des Schlafbereichs Sand, Kies oder etwas anderes ausgebracht, damit eventuelles Regenwasser schnell abfließen kann.
Nun kann der „Rohbau“ gebaut werden. Das Wichtige ist, das ein Hohlraum von ca. 30x30x25cm (BTH) geschaffen wird, mit einem Eingang von ca. 10x10cm. Dafür kann man z. B. (Pflaster-)Steine, Äste oder auch Paletten nehmen. Es sollte beim Bau darauf geachtet werden, dass Jäger nicht einfach an den schlafenden Igel herankommen. Entweder macht man dafür die Schutzschicht aus Laub und Reisig/Ästen entsprechend dick, oder man baut eine Art Flur vor die Schlafkammer (siehe Abbildung).

Das Dach sollte anfallendes Regenwasser vom Eingang des „Hauses“ wegleiten. Dafür kann man ein Pultdach bauen, das nach hinten abfällt. Benutzt man Holzbretter oder Holzplatten als Dach, sollten diese durch Dachpappe vor Nässe geschützt werden, um die Haltbarkeit erheblich zu verlängern.
Jetzt fehlt nur noch die Isolierung. Hier für wird am besten trockenes Laub genommen. Dieses wird immer wieder mit Reisig/Ästen beschwert, damit es nicht vom Wind weggeweht werden kann und der entstehende Haufen eine gewisse Stabilität bekommt.
Wer möchte kann den Schlafraum noch mit trockenem Laub und Moos etwas auspolstern, oder man überlässt dem Igel die „Inneneinrichtung“.
Achtung: Kein Heu oder Stroh für das Füllen des Schlafraums verwenden.
Stroh ist zu spröde und kann in kleine, scharfkantige oder spitze Bestandteile brechen, die den Igel an den Augen oder an der Haut verletzen/reizen können.
Mit langen Heuhalmen kann der Igel sich die Beine zusammenbinden, da er sich beim Nestbau recht viel dreht, um das Laub zu verdichten.
Weiter Infos:
https://naturgarten.org/blog/2024/10/19/eine-igelburg-fuer-unsere-stachligen-freunde-episode-6
Autor: Maren Zimpel, Regionalgruppe Ravensberger Land