Sandarium (Sandbeet) – Nisthilfe für Wildbienen bei Ricarda

Endlich geschafft 😊 ich habe ein Sandarium in meinem Naturgarten

Wir haben in den letzten Jahren rund 80 % an Insekten verloren, dabei brauchen wir sie dringend als Bestäuber, Teil der Nahrungskette und für so vieles mehr.

In Deutschland gibt es ca. 600 Wildbienenarten, rund 75 % davon sind Bodenbrüter. Deshalb habe ich ein Sandarium als weiteres Element in meinem Naturgarten geplant.

Die ersten Überlegungen haben schon im letzten Jahr stattgefunden und bei einem Besuch mit einigen LiNis beim Wildbienenexperten Volker Fockenberg  ( https://www.wildbiene.com) in seinem Naturgarten verschafften wir uns die ersten Einblicke.

Die zwei wichtigsten Aspekte bei der Planung eines Sandariums sind der richtige Standort und der richtige Sand! Es sollte eine trockene, sonnige, vegetationsarme Fläche sein, die zudem frei von Staunässe ist. Bei Bedarf ist es nötig, eine Drainage mit Kies anzulegen.

Welcher Sand ist sinnvoll?

Es muss ungewaschener, grober Sand mit unterschiedlicher Körnung von 0 bis 8 mm oder Reithallensand sein, erhältlich in einer Kiesgrube.

Dieser darf nicht zusammenfallen, da die Bienen bis zu 50 cm tiefe Brutgänge bauen. Um hier sicherzugehen, kann man die sogenannte Becherprobe machen: Dafür gibt man den feuchten Sand in einen Becher und stürzt diesen nach 1 bis 2 Tagen wie einen Kuchen. Hält die Form, ist der Sand geeignet.

Start meines Projektes Sommer 2024

Mit viel Muskelkraft und Ausdauer haben wir nach und nach ein großes Loch ausgehoben.

Breite 270 cm x 300 cm Länge x 50 cm Tiefe, das sind 4m³. Der Reitsand wiegt ca. 1.500 kg/m³, folglich benötige ich 6.000 kg. Bei 80 cm Tiefe treffen wir auf Kies, so konnten wir auf eine Drainage verzichten.

Alles was im Naturgarten ist, verbleibt auch dort!

Mit der ausgehobenen Erde wurde ein großer Hügel gebaut, dieser wurde mit regionalen Wildpflanzen vom NABU bestückt. Schon war die Futterquelle gesichert und wir haben uns das Insektenschutzgebiet in den Garten geholt. (https://insektenfreude.de)

Ein wenig Glück gehört auch dazu

Ich bekam Stremmer Reitsand von meinem Reitverein und die Lieferung kam prompt. Nun musste aber alles noch in den Garten transportiert werden. So wurde aus unserem LiNi Stammtisch ein Workshop; viele Mitglieder und Gäste unterstützten mich mit großem Eifer und Engagement. Der Sand wurde mit dem Trekker bis zum Garten transportiert und musste dann mit Schubkarren in die Mulde gefüllt werden. Der Sand wird immer wieder festgeklopft, um alles zu verdichten. Zum Schluss sollte man einen kleinen Hügel anhäufen, damit das Regenwasser leicht abfließen kann.

Bis in die Dunkelheit hinein wurde gebuddelt

Dank der großen Hilfe der LiNis und einiger Stammtischgäste wurde am 31. Januar 2025 mein Vorhaben fertiggestellt. Zu guter Letzt wurde das Sandarium mit Totholz umrandet und mit einige Ästen optisch aufgehübscht. Die Wildbienen nagen das Totholz ab und verwenden es für ihre Brutröhren.

Zum Schutz vor freilaufenden Katzen empfehle ich Brombeerzweige.

Nun heißt es für mich: Warten auf die Gäste…………

Text: Ricarda

Bilder: Ricarda und Janine