Als Neuling bei irgendwas denkt man immer “Wow, was die Anderen schon alles haben und können…“. Dabei fängt jeder mal klein an. Ich bin überhaupt kein „Sofort-alles-fertig-Haber“ und durchgeplant wird bei mir im Privaten schon gar nichts… Zu Beruhigung für alle Naturgarten-Starter, so sah es 2012 nach unserem Hauskauf im „Garten“ aus: 700 m² Leere.
Klar wollte ich Natur im Garten haben! Schon alleine als Botanikerin, Artenschützerin und Bauernhofkind. Bis heute gehen die Natur und ich einen gemeinsamen Weg mit vielen kleinen Schritten, denen immer neue kleine Schritte folgen werden. 2013 sind die Prioritäten schon erkennbar: Gemüse und Obst zur Selbstversorgung, Tierlebensräume (hier eine erste Totholzhecke) und Entspannung im Grünen.
Themenbereiche durch Totholzhecken begrenzt
2016 entschied ich mich für die Aufteilung des Gartens in Themenbereiche. Im linken Foto entsteht gerade die „Obstwiese“, die mit Totholzhecken abgegrenzt wurde. Diese Hecken sind bei weitem nicht tot – in ihnen tobt das Leben! Insekten, Mäuse, Igel und kleine Vögel leben hier geschützt vor Witterung und Feinden. Rechts sieht man das schattige Waldbeet mit einer Birke, einer Eberesche, viel Laub, Holz und heimischen Waldpflanzen.
2016 besuchte ich meinen ersten Naturgartentag auf dem Hilshof. Ich fand einfach alles toll, erfuhr aber zunächst in meinem Bekanntenkreis skeptische Zurückhaltung. Aber ganz ließ mich der Gedanke nicht los, dass es da draußen Leute gab wie mich… 2017 der nächste Naturgartentag am Haus Ripshorst – dort packte mich das Igelfieber. Ich bin überhaupt kein Vereinsmensch, doch eh ich mich versah, wurde ich Mitglied der Igelfreunde Ruhrgebiet e.V.. Als „Auswilderungsgarten“ gab es nun eine „Igel-Komponente“ in der weiteren Planung und es entstanden mehr Totholzhaufen, wilde Ecken, Igelverstecke und ein Futter- und Beobachtungshaus. Ich pflanzte mehr heimische Arten, damit mehr Insekten kamen, u.a. für das Igelbuffet.
Und endlich in 2019 traute ich mich auch in den Naturgarten e. V… Eine lustige Geschichte, da ich eigentlich im Netz nur das Gartenschild „Ich bin ein Naturgarten!“ gesehen hatte. Da mir immer wieder Nachbarn „Hilfe“ bei der Bewältigung meines offenbar außer Rand und Band geratenen Gartens anboten, wollte ich dieses Schild unbedingt haben. Um zu zeigen, dass der Garten ganz genau so Absicht ist! Man musste Mitglied sein, um das Schild kaufen zu können… so teuer war es nicht… eine Zeitschrift gab es noch dazu – ok, beigetreten!
Rückblickend war dieser Zufall für mich eine wunderbare Bereicherung. Eine Welt voller Menschen tat sich auf, die die gleichen Einstellungen, Ideen und auch Probleme hatten, wie ich. Ich wollte immer mehr „Tiere pflanzen“ (Ulrike Aufderheide), der Garten entwickelte sich zu meinem eigenen kleinen Naturschutzgebiet. Und immer noch ist es die Strategie der kleinen Schritte, die ich verfolge. Heute ein neuer Nistkasten für Spatzen am Haus, nächste Woche Bau eines Käferkellers, immer mal wieder eine „nutzlose“ Pflanze entfernen und durch eine heimische ersetzen…
Und ganz viel im Garten einfach nur rumlungern, gucken und genießen!
Der Garten hat inzwischen ein natürliches Gleichgewicht erreicht – ich brauche kaum noch einzugreifen. Es gibt bei mir kaum ein Schädlingsproblem – die Nützlinge haben diese nämlich zum Fressen gern. Die Wildpflanzen vermehren sich von selbst. „Unkraut“ gibt es kaum – höchstens mal hier und da etwas auszupfen, dass sich zu stark verbreitet.
Das eigene Gemüse, ja das macht Arbeit. Aber das ist mir eine gesunde Ernährung wert. Und die floristische und faunistische Artenvielfalt machen meinen Garten zu einem wahren Refugium sowohl für die Tiere als auch für mich. (Text und Bilder: Melanie)
Als Neuling bei irgendwas denkt man immer “Wow, was die Anderen schon alles haben und können…“. Dabei fängt jeder mal klein an. Ich bin überhaupt kein „Sofort-alles-fertig-Haber“ und durchgeplant wird bei mir im Privaten schon gar nichts… Zu Beruhigung für alle Naturgarten-Starter, so sah es 2012 nach unserem Hauskauf im „Garten“ aus: 700 m² Leere.
Klar wollte ich Natur im Garten haben! Schon alleine als Botanikerin, Artenschützerin und Bauernhofkind. Bis heute gehen die Natur und ich einen gemeinsamen Weg mit vielen kleinen Schritten, denen immer neue kleine Schritte folgen werden. 2013 sind die Prioritäten schon erkennbar: Gemüse und Obst zur Selbstversorgung, Tierlebensräume (hier eine erste Totholzhecke) und Entspannung im Grünen.
2016 entschied ich mich für die Aufteilung des Gartens in Themenbereiche. Im linken Foto entsteht gerade die „Obstwiese“, die mit Totholzhecken abgegrenzt wurde. Diese Hecken sind bei weitem nicht tot – in ihnen tobt das Leben! Insekten, Mäuse, Igel und kleine Vögel leben hier geschützt vor Witterung und Feinden. Rechts sieht man das schattige Waldbeet mit einer Birke, einer Eberesche, viel Laub, Holz und heimischen Waldpflanzen.
2016 besuchte ich meinen ersten Naturgartentag auf dem Hilshof. Ich fand einfach alles toll, erfuhr aber zunächst in meinem Bekanntenkreis skeptische Zurückhaltung. Aber ganz ließ mich der Gedanke nicht los, dass es da draußen Leute gab wie mich… 2017 der nächste Naturgartentag am Haus Ripshorst – dort packte mich das Igelfieber. Ich bin überhaupt kein Vereinsmensch, doch eh ich mich versah, wurde ich Mitglied der Igelfreunde Ruhrgebiet e.V.. Als „Auswilderungsgarten“ gab es nun eine „Igel-Komponente“ in der weiteren Planung und es entstanden mehr Totholzhaufen, wilde Ecken, Igelverstecke und ein Futter- und Beobachtungshaus. Ich pflanzte mehr heimische Arten, damit mehr Insekten kamen, u.a. für das Igelbuffet.
Und endlich in 2019 traute ich mich auch in den Naturgarten e. V… Eine lustige Geschichte, da ich eigentlich im Netz nur das Gartenschild „Ich bin ein Naturgarten!“ gesehen hatte. Da mir immer wieder Nachbarn „Hilfe“ bei der Bewältigung meines offenbar außer Rand und Band geratenen Gartens anboten, wollte ich dieses Schild unbedingt haben. Um zu zeigen, dass der Garten ganz genau so Absicht ist! Man musste Mitglied sein, um das Schild kaufen zu können… so teuer war es nicht… eine Zeitschrift gab es noch dazu – ok, beigetreten!
Rückblickend war dieser Zufall für mich eine wunderbare Bereicherung. Eine Welt voller Menschen tat sich auf, die die gleichen Einstellungen, Ideen und auch Probleme hatten, wie ich. Ich wollte immer mehr „Tiere pflanzen“ (Ulrike Aufderheide), der Garten entwickelte sich zu meinem eigenen kleinen Naturschutzgebiet. Und immer noch ist es die Strategie der kleinen Schritte, die ich verfolge. Heute ein neuer Nistkasten für Spatzen am Haus, nächste Woche Bau eines Käferkellers, immer mal wieder eine „nutzlose“ Pflanze entfernen und durch eine heimische ersetzen…
Und ganz viel im Garten einfach nur rumlungern, gucken und genießen!
Der Garten hat inzwischen ein natürliches Gleichgewicht erreicht – ich brauche kaum noch einzugreifen. Es gibt bei mir kaum ein Schädlingsproblem – die Nützlinge haben diese nämlich zum Fressen gern. Die Wildpflanzen vermehren sich von selbst. „Unkraut“ gibt es kaum – höchstens mal hier und da etwas auszupfen, dass sich zu stark verbreitet.
Das eigene Gemüse, ja das macht Arbeit. Aber das ist mir eine gesunde Ernährung wert. Und die floristische und faunistische Artenvielfalt machen meinen Garten zu einem wahren Refugium sowohl für die Tiere als auch für mich. (Text und Bilder: Melanie)